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Lern- und Erklärvideos sind unter SchülerInnen schon seit einigen Jahren beliebt. Auf YouTube finden sich diverse Tutorials, die von der Grammatikregeln bis zum Kochrezept Tipps und Tricks bieten. Auch für den modernen Unterricht wird die Vermittlung von Unterrichtsinhalten in diesem Format mit Blick auf die Methode des Flipped Classrooms  immer wichtiger. 

Und jetzt die gute Nachricht: Erklärvideos und Screencasts sind für Einsteiger bestens geeignet, da nur wenig Ausstattung und kaum Technikkenntnisse nötig sind! 

Auf dieser Seite erhalten Sie einen Überblick über vier gewinnbringende Varianten für den Dreh von Erklärvideos:

A Erstellen Sie eine Aufzeichnung auf Basis einer (animierte) Präsentation!

B Nutzen Sie die Funktion der Bildschirmaufnahme!

C Schreiben Sie Freihand und filmen Sie das Gezeigte. 

D Nutzen Sie eine Notizbuchapp! 

Option A: Animierte Präsentationen für Erklärfilme nutzen

Die All-in-One-Lösung: Eine Bildschirmaufzeichnung mit Microsoft Powerpoint / Keynote
  • Mit Microsoft Powerpoint / Keynote profitieren Sie von der All-in-One-Lösung: Die in Powerpoint integrierte Funktion der Bildschirmaufnahme ist für das Drehen einfacher Erklärvideos nutzbar: Gestalten Sie Ihre Folien in Powerpoint und sprechen Sie eine Tonspur pro Folie ein.
  • Die Präsentation inklusive der Tonspuren kann dann direkt aus Powerpoint als Videodatei exportiert werden.
  • Voraussetzung: eine Office-Lizenz / Apple Lizenz ist notwendig.
  • intuitiv und einfach: auch für Lernenden nutzbar.

Alternative Präsentationsapps: Produktion in zwei Schritten

Falls Ihnen oder Schüler:innen keine Präsentationssoftware zur Verfügung steht, sind webbasierte Präsentationsapps eine Alternative, allerdings verfügen Sie nicht über ein integriertes Bildschirmaufnahmetool in der Präsentationsapp. Sie produzieren also in zwei Schritten: Zunächst erstellen Sie die Präsentation, im Anschluss vertonen Sie mit einem Bildschirmaufnahmetool.  

Option B: Flexible Nutzung von Screenrecordern

Was sind Screencasts? 
  • Screencasts sind Lernvideos, die Videoaufnahmen des eigenen Bildschirms zeigen. Während der Aufnahme kann die Lehrkraft sprechen und Erläuterungen geben.
  • Als technische Grundausstattung für das Screenrecording benötigen Sie ein Endgerät (PC, Laptop, Tablet), ein (integriertes oder mobiles) Mikrofon sowie ggf. eine integrierte Kamera / Webcam.
  • Screencasts haben nicht den Anspruch höchst professionell zu sein. Vielmehr ähneln sie einem erläuternden Vortrag. Verhaspler oder Versprecher sind also in Ordnung und machen den Screencast sogar authentisch.
    Denken Sie daran: Im Klassenzimmer sind Versprecher auch normal!

Option C: Handschriftlich an der Tafel / Erklärung freihand

Sie stellen eine Kamera mittels eines Stativs so ein, dass sie sich selbst vor der Tafel filmen. 

Während der Aufnahme notieren Sie an der Tafel und erläutern gleichzeitig. 

Alternativ filmen Sie ein Blatt Papier während des Schreibens und Sprechens oder Sie arbeiten mit Legetricktechnik. 

Das Verfahren eignet sich auch bestens für die Erstellung von Feedbackvideos.

Option D: Nutzung von Notizbuch-Apps

Sie erstellen ein Tafelbild und ggf. erläuternde Visualisierungen im digitalen Notizbuch und erläutern dabei den Sachverhalt. Das Video zeigt also die Entstehung eines Tafelbilds. 

Folgende Notizbuchapps bieten sich an: 

  • iOS: Explain Everything, GoodNotes, Notability
  • Microsoft OneNote

Ausblick: Alternative kreative Formate

Legetricktechnik

StopMotion-Trickfilmtechnik

Nutzen Sie Verfahren des Films, z.B. die Legetricktechnik, StopMotion-Trickfilmtechnik für die Erstellung Ihres Erklärvideos. Mehr Best-Practice-Beispiele und Ideen für Filmprojekte finden Sie hier →.

Viel Spaß beim Ausprobieren! 

Beitrag verfasst von: Verena Plomer

2 Kommentare

  1. Hallo Frau Plomer,
    ich möchte mir ein günstiges (!) Mikrofon für Screencasts kaufen. Haben Sie da eine Empfehlung?
    Ist ein Headset besser als ein Standmikrofon?
    Viele Grüße
    Jochen L.

    1. Guten Abend Herr L.,
      gerne antworte ich Ihnen auf Ihre Rückfrage, die sicherlich auch für andere LeserInnen interessant sein könnte.

      Ich selbst nutze ein Sprechermikrofon und ein Headset für unterschiedliche Zwecke.

      Das Sprechermikrofon (ohne Kopfhörer / Ohrstöpsel) nutze ich für die Aufzeichnung von Erklärfilmen / Tutorials sowie für Webinare und Fortbildungen, in denen ich viel zu TeilnehmerInnen spreche und nur zwischendurch Rückfragen gestellt werden. Gründe für die Wahl des Sprechermikrofons sind die bessere Klangqualität meiner Stimme für das Gegenüber bei Webinaren / FBs und die Tatsache, dass es unauffällig ist, wenn ich im Bild zu sehen bin. Den Ton werfe ich über mit dem PC verbundene Boxen aus. Ich empfinde dies als angenehmer als die Tonausgabe im Ohr über Kopfhörer.
      Achtung: Von den Sprechermikros haben viele keinen normalen 3,5mm Kopfhörerstecker, sondern andere – man braucht Adapterkabel. Und: Sprechermikros haben meistens ein kurzes Kabel, weil man es ja nur in den Sender am Gürtel hinten einstecken muss. Daher habe ich ein Verlängerungskabel für die Verknüpfung mit dem Fest-PC.

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      Ich nutze ein einfaches, relatives unauffälliges Headset als Allrounder-Device für den Distanzunterricht mit Schülern, die Teilnahme an Onlinefortbildungen und für Onlinekonferenzen / Podiumsdiskussionen, in denen viele Sprecherwechsel stattfinden. Gründe für die Wahl des Headsets ist die Trennung von Mikrofon und Lautsprecher, so vermeidet man störende Rückkoppelungen in Onlinekonferenzen und muss nicht ständig sein Mikrofon stillschalten, wenn sich ein anderer Gesprächspartner zu Wort meldet. Folgendes Headset nutze ich, die Klangqualität ist wirklich gut und mich haben Preis-Leistung überzeugt:

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      Das Headset erfüllte auch die Dienste des oben genannten Sprechermikrofons. Auf einer hochwertigen Anlage hört man natürlich Unterschiede in der Klangqualität, aber für die Schulpraxis reicht auch erstmal das Headset.

      Noch eine Anmerkung: Neben den verkabelten Varianten für Mikrofone gibt es natürlich auch eine Vielzahl an Headsets mit Bluetooth (Achtung: rechtzeitiges Aufladen nicht vergessen) oder diverse USB-Headsets (also kein Kopfhörerstecker). Das von Ihnen genannte Standmikrofon nutze ich nicht, da es primär auf das monologisches Aufnehmen ausgelegt ist.

      Ich hoffe ich konnte weiterhelfen. Viel Spaß beim Entscheiden!
      Herzliche Grüße und ein gutes Start in das neue Jahr wünscht Ihnen
      Verena Plomer

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