Ausgangslage: Jedem Lernenden ein ausführliches Feedback zu Hausaufgaben und Zwischenergebnissen zu geben kann sehr zeitaufwendig sein. Die Vertonung als Audiodatei durch die Lehrkraft ist wenig aufwendig und kann Abhilfe schaffen.
Die Feedbackvariante im Überblick:
Woraus? Ein analoges oder digitales Schülerwerk
Womit? Mit dem integrierten Audiorecorder des digitalen Endgeräts oder webbasiserten Audiorecordern und dem integrierten / externen Mikrophon des digitalen Endgeräts
Wie? mündlich
Wozu? holistisch, kommentierend, interaktiv …

Best-Practice: 10. Klasse Französisch, Kompetenzschulung in der 10. Klasse im Rahmen der Lektüre „Un stage de survie“, Vorbereitung auf die Klassenarbeit
Die SuS beschreiben, analysieren und kommentieren zwei Karikaturen von Deligne und geben die Aufsätze analog oder digital zur Korrektur bei der L ab.
Best-Practice: 11. Klasse Englisch, zwei fokussierte Tipps für die Verbesserung der sprachlichen Qualität des argumentativen Aufsatzes

Best-Practice: In meiner 5. Klasse Englisch trainierten wird das laute Lesen zur Ausspracheschulung. Ich wollte jedem Lernenden eine Rückmeldung geben zu seiner / ihrer Leseleistung, bevor ich Lesenoten vergab. Ein Audiofeedback war die perfekte Lösung! Jede/r Lernende nahm den Lektionstext als Audio auf und ich gab ein individuelles Audiofeedback.
Höchst hilfreich und wenig aufwendig: Audiofeedback
Die Vertonung von Audiofeedback ist mit jedem Endgerät möglich. Häufig bieten Lernplattformen wie MS Teams auch integrierte Sprachrecorder für die Vertonung.
A Diktierfunktion jedes Smartphones
Diktiergerät-Apps wie Sprachmemos erlauben das Pausieren der Aufnahme, die Option des Videoschnitts und das Versenden per Mail.


B Sprachrecorder des Endgeräts
(PC, Tablet, …)


C Onlinesprachrecorder
(browserbasiertes und daher unabhängig vom Betriebssystem)
Mein Favorit: Die vorinstallierte App Sprachmemos (iOS)
Falls Sie ein iOS-Endgerät besitzen (iPhone, iPad oder Macbook) kann ich Ihnen die App „Sprachmemos“ wärmstens empfehlen. Die App erlaubt das einfache Neuvertonen von Teilabschnitten einer Aufnahme und einen unkomplizierten Videoschnitt. So lässt sich eine vertonte Aufnahme schnell optimieren. Klasse!


Die Onlinesprachrecorder Vocaroo und QWIQR
Vocaroo
Die Aufnahme mit Vocaroo ist spielend leicht. Drücken Sie auf den Aufnahmebutton zu Beginn und am Ende der Aufnahme.

Praktisch: Leiten Sie nur den Link an den Lernenden weiter anstatt die Datei herunterzuladen und zu versenden.
Best-Practice-Beispiel 2: Feedbackaudio zum argumentativen Aufsatz in der 11. Klasse (Thema: British Royalty). Der Schüler tat sich schwer mit der Struktur und Inhalt der Einleitung. Das Feedbackaudio enthält konkrete Tipps zur Verbesserung der Einleitung seines Aufsatzes.
QWIQR
Mit dem Tool QWIQR kann man sein Feedback noch mit Zusatzmaterialien ergänzen. Schicken Sie Ihren Lernenden ein Bild, eine Datei der einen Link mit, der Ihr Feedback zusätzlich erläutert!

Einsatzmöglichkeiten von Feedbackaudios
Einsatzmöglichkeiten
für Lehrkräfte:
- kurze Rückmeldungen an Lernende
- Rückmeldung zum lauten Lesen: Verbesserung von Aussprachefehlern und Aussprachetipps
- Impulse und Ideen für die Überarbeitung eines Aufsatzes (z.B. argumentativer Aufsatz, kreatives Schreiben, Verfassen von Gedichten, …)
- Verbesserungstipps für das Handout für die Präsentation
- …
Einsatzmöglichkeiten für Lernende:
- Abgabe von gesprochenen Hausübungen
- Aufzeichnung des Lektionstextes / Gedichts / Theaterstücks / …
- Bildbeschreibung
- mündlicher Kommentar
- Monolog
- …
- kurze Rückmeldung zu den Resultaten einer gemeinsamen Gruppenarbeit
- …
Fazit: Die Methode "Feedback mit dem Audiorecorder"
WORAUS? Gerade bei vertonten Schülerwerken mit Aussprachefokus bietet sich ein Audiofeedback an. Beispiele:
- Vertonungen von kollaborativ verfassten Dialogen / Trilogen
- Podcasts
- Rückmeldung zur Aussprache (zur vertonten Lesehausaufgabe)
WOZU? Audiofeedbacks eignen sich auch besonders für kurzesFeedback / wenn das Schülerprodukt nicht im Bild gezeigt oder annotiert werden muss.
Beispiele:
- Rückmeldung zur Gliederung für den Aufsatz, zum Aufbau des Handouts, …
- Kurze Erläuterung eines Korrekturaspekts
- Stellen von Anschlussaufgaben zur selbstständigen Verbesserung
Welche Erfahrungen haben Sie mit Feedbackvideos und -audios gesammelt? Für welche Unterrichtszenarien setzen Sie die Formate ein? Teilen Sie gerne Erfahrungen und Tipps im Kommentar.
Beitrag verfasst von: Verena Plomer
Liebe Frau Plomer,
ich habe vor einigen Wochen ihre Fortbildung zum Thema Audiofeedback im Rahmen der MoMucs besucht.
Nun habe ich bei der letzten Schulaufgabe sowohl Audiofeedback (über Vocaroo mit QR-Codes) gegeben als auch mit Buntstift einige Stellen farbig (nicht rot oder grün) markiert.
Beides wurde mir jetzt in der Respizienz angekreidet. Bei Audiofeedback, weil das ja nicht für immer gespeichert wird.(Allerdings habe ich garkeinen Satz drunter geschrieben. Ich denke, wenn ich einen Satz schreibe + Audiofeedback könnte es gehen.) Bei der fabrigen Unterlegung gabs keine Begründung.
Haben Sie zufällig irgendwelche Argumente, wie ich sowas weiterhin machen kann?
Herzlichen Dank und liebe Grüße
Liebe Kollegin,
erstmal finde ich es toll, dass Sie die neue Methodik ausprobiert haben. Wie hat es Ihren Schüler:innen gefallen?
Zu Ihren Fragen:
Tatsächlich ist es ein Thema wie Audiofeedback für die Respizienz dauerhaft gesichert werden kann. Eine Möglichkeit wäre es, die Audiodateien auf einer CD / DVD der Respizienz beizulegen. So ist die Korrektur auch nachhaltig gesichert. Es besteht ja auch immer die Möglichkeit, dass einzelne Arbeiten von der MB-Dienststelle nochmals respiziert werden, auch hierfür wird dann die gesamte Korrektur benötigt. Vielleicht wäre dies eine nicht zu umständliche Lösung für die Archivierung?
Die Kombination aus einem kurzen schriftlichen Feedback und einer Audio-Vertonung finde ich auch gut. So bleibt der Schüleraufsatz nicht ganz „nackt“. Sie können ja darauf achten, dass Sie nicht redundant werden, also im Audio nochmals wiederholen, was schriftlich schon angemerkt werden.
Für die Markierungen habe ich immer Textmarker benutzt, dieser ist dokumentenecht. Buntstift könnte ja theoretisch wegradiert werden oder verblassen.
Herzliche Grüße,
Verena Plomer